Reinigungstufen/Reinigungsverfahren
Das Abwasser wird nach mechanischer Vorbehandlung biologisch und bei größeren Kläranlagen zusätzlich chemisch gereinigt.
In der biologischen Reinigungsstufe wird der größte Teil der im Abwasser gelösten, biologisch abbaubaren organischen Substanzen eliminiert. Es wird nach anaeroben Verfahren (ohne Sauerstoff) und aeroben Verfahren (mit Sauerstoff) unterschieden.
Die chemische Abwasserbehandlung, auch als 3. Reinigungsstufe bezeichnet, erreicht durch den Einsatz von Fäll- oder Flockungsmitteln (z.B. Metallsalze, Kalk) einen weiteren Abbau von Phosphor.
Die Abwasserreinigung im Verbandsgebiet erfolgt überwiegend im:
- Belebungsverfahren → Durchlauf- oder Aufstaubetrieb (SBR)
- Biofilmverfahren → Tauchkörper, belüfteter Bio-Filter oder freibewegliche Aufwuchskörper.
Industrielle Abwässer stellen besondere Anforderungen an die Abwasserbehandlung.
Die Zentralkläranlage (ZKA) Thalheim ist auf solche Abwässer ausgerichtet, da sich in ihrem Einzugsgebiet Großeinleiter der Leiterplatten- und Kartonagenherstellung sowie der Galvanotechnik befinden.
Mit Inbetriebnahme der 3. Ausbaustufe ab 2012 durchlaufen die Abwasserzuflüsse auf der ZKA Thalheim 2 separate, aber miteinander verbundene Reinigungsstrecken:
- Biofiltration → in übereinander liegenden Becken durchströmt das Abwasser 3 parallel geschaltete Filter
- Belebungsverfahren mit Aufstaubetrieb (SBR) → das Abwasser wird in 2 Becken chargenweise behandelt → die biologischen Abbauprozesse laufen in einer zeitlichen Folge ab und wiederholen sich ständig.
Dadurch ist es möglich neben Phosphor und Stickstoff auch hohe Konzentrationen an Chloriden und Sulfaten abzubauen bzw. zu eliminieren.